Unablässig wird von Wissenschaftlern, Medien und Politikern verbreitet, dass die Banken nur das auf Sparbüchern eingezahlte Geld als Kredite weitergeben. Tatsächlich ist es ganz anders. Das beschreibt auch der S&P's Chefökonom Paul Sheard in seinem Papier. Er kommt zu der Erkenntnis, dass "Banken bei der Kreditvergabe über eine Bilanzverlängerung die korrespondierenden Einlagen auf der Passivseite ihrer Bilanz selbst kreieren." S&P stellt in der Analyse klar, dass es zwischen Spareinlagen und Krediten im heutigen Geldsystem keine zwingende Verbindung gib.
Bereits im Dezember 2012 hatte die Bank für internationalen Zahlungsausgleich (BIZ) mit der Veröffentlichung "Der Finanzzyklus und Makroökonomik: Was haben wir gelernt?" für Aufsehen gesorgt: da war deren Chefforscher Claudio Borio zu dem Schluss gekommen, dass die richtige Funktionsweise des Finanzsystems von der Mehrheit der Experten missverstanden wird, weil "Finanzintermediäre in der Realität nicht nur Ressourcen von Sparern an Investoren weiterreichen, sondern Kaufkraft für Güter und Dienstleistungen aus dem Nichts schaffen" (Seite 29).
Mit der Umstellung auf Vollgeld hört der Wildwuchs der Geldherstellung auf. Dann können Banken nur noch das Geld verleihen, das schon vorhanden ist.
Repeat After Me: Banks Cannot And Do Not "Lend Out" Reserves
Paul Sheard, Chief Global Economist and Head of Global Economics and Research, New York
BIS Working Papers, No 395, The financial cycle and macroeconomics:
What have we learnt? by Claudio Borio, Monetary and Economic Department